Schamanismus

Schamanismus selbst existiert schon von Beginn an und ist deshalb auch keine neue Erfindung. Um 1960 herum entdeckte ihn der ehemalige Science-Fiction Autor Carlos Castaneda lediglich zufällig wieder. Natürlich erforschte man dieses Phänomen schon länger, doch erst 1980 fand der Schamanismus durch den Anthropologen Michael Harner großzügigen Eingang in Westeuropa. Der Begriff des Schamanismus etablierte sich dabei bereits Ende des 17. Jahrhunderts in Deutschland. Er ist weniger eine Defintion desselbigen, sondern vielmehr der Versuch eines Sammelbegriffes für ethnomedizinische Techniken in (natur)spirituellem Kontext.

Vor der Wiederentdeckung in den 1960er Jahren, nahm an an, dass Schamanismus eine Religion archaischer Völker gewesen ist. Seit der Schamanismus immer bekannter und auch beliebter wurde schrieb man ihn der Esoterikszene zu, dichtete dem Schamanismus und Reiki Gemeinsamkeiten an und erfand im selben Atemzug ein neuartigen Schamanismus, Neoschamanismus genannt. Doch Schamanismus ist nichts von all dem.

Schamanismus ist keine Esoterik. Unter Esoterik versteht man geheime, mystische, okkulte Lehren, Riten und Gebräuche. Schamanismus ist weder geheim, noch mystisch, sondern pragmatisches Wahrnehmen und Handeln im Alltag. Dennoch veruschen viele Esoteriker den Schamanismus für sich in Anspruch zu nehmen. Schamanismus ist eine Lebensweise, die jeder von uns für sich einsetzen kann. (Felix R. Paturi – Heilbuch der Schamanen, G. Reichel Verlag, 2005)

Schamanismus ist aber auch keine Religion im eigentlichen Sinne, denn es gibt kein einheitliches Glaubensbild, keine bestimmten Dogmen, Gebote oder Glaubenssätze. Schamanismus ist universell, Schamanismus IST einfach. Und wo auch immer der Schamanismus entstand und wie auch immer er sich verbreitet hat – es liegt an uns allein den Kern des Schamanismus in unserer eigenen Kultur zu finden und das schamanische Wissen im hier und jetzt zu leben und gleichzeitg zu bewahren…