Schamanen

Schamanen werden generell die Männer und Frauen genannt, die Kontakte zu Krafttieren und -pflanzen pflegen, Menschen durch ihr spirituelles aber auch naturheilkundliches Wissen heilen und jedem als guter, neutraler Berater zur Seite stehen. Landesabhängig versetzen sie sich auch in Trance um als Mittler, Medium & Mediator zwischen den Welten zu dienen. Ja, man kann sogar sagen, dass gewissermaßen nordamerikanische Medizinmänner und -frauen Schamanen sind, nur eben nicht auf dieselbe Weise, wie in den Medien oft verbreitet.

Initiation

Wenn einem Tiere im Traum begegnen, man die Gestalt eines Tieres annimmt oder von einem gejagt wird (auch in der materiellen Wirklichkeit), dann sollte man dem entsprechenden Tier und weiteren ähnlichen Anzeichen besondere Aufmersamkeit schenken. Viele hören auch Botschaften im Wind und in den Bächen. Ab und zu erscheinen fremdartige Wesen und Geister zu Hause, spuken herum und wollen auf etwas aufmerksam machen. Bevor man in Panik ausbricht oder die „ungebetenen Gäste“ vertreiben will, sollte man zuerst hören, was sie zu sagen haben. Es könnte ein Anzeichen für eine besondere spirituelle oder schamanische Begabung sein. Grundsätzlich lassen sich somit folgende Dinge zur Initiierung eines Schamanen festhalten:

  • man bringt die Fähigkeiten und Vorraussetzungen dafür bereits mit (hat sie von Kindesbeinen an)
  • man wird durch bestimmte Träume, Visionen oder Zeichen (evtl. einschneidene Erlebnisse) zu dieser Aufgabe berufen
  • im Laufe des Lebens wird man von Lehrern, einem anderen Schamanen oder den eigenen Krafttieren/Spirits an diese verantworungsvolle Lebensaufgabe herangeführt

Neo-Schamanen

Immer mehr spirituelle Heiler und schamanisch Praktizierende bezeichnen sich als Schamanen ohne überhaupt einen schamanischen Einweihungsweg gegangen und von den Geister dazu berufen worden zu sein. Vielmehr reicht es, wenn man sich in ein schamanisches Reiki-System hat „einweihen“ lassen und sich hinterher Ama-Deus Schamane schimpfen darf. Inzwischen werden insb. in Deutschland, Österreich und der Schweiz auch Ausbildungen und Wochenendseminare zum „zertifizierten schamanisch Praktizierenden“ oder „Shaman“ angeboten, die einen bei erfolgreicher Teilnahme dazu ermächtigen, „offiziell“ den Titel „schamanisch Praktizierender“, „Feuerschamane“ oder „Schamane“ zu führen, um sich damit auf dem ohnehinschon überfüllten Neo-Schamanen Markt zu profilieren und etablieren. Dies hat zur Folge, dass kommerzgeile Laien die professionellen Schamanen überschwemmen und für Außenstehende kaum noch zwischen echten, authentischen Schamanen und Möchtergern Schamanen zu unterscheiden vermögen. Ein Kurs oder eine Einweihung kann lediglich unterstützend, klärend oder fördernd für den eigenen schamanischen Weg wirken. Sie ersetzen aber niemals die wahre Initiation oder Schulung durch die eigenen Krafttiere oder die Natur. Es gibt also keine zertifizierten Schamanen, da es keine weltliche Prüfungskommission für diese Berufung gibt (und auch niemals geben wird) und „Schamane“ kein Beruf ist, in den man sich mal eben ausbilden lässt und dann auf die Menschheit losgelassen wird um Geld zu verdienen. Die kulturell reine Lehre des Schamanismus findet man nichteinmal mehr bei den ehemals so vorbildlichen indigenen Völkern, da es selbst dort Plastik-Schamanen in allen Formen und Farben gibt.

Echte Schamanen im Plastikhaufen finden

Doch wie findet man den einen echten Schamanen unter den tausend Plastik-Schamanen – vor allem im Internet? Die wichtigen Indizien hierfür sind und bleiben die Selbstdarstellung der eigenen Persona und der schamanischen Arbeit.

1) Es sollte überprüft werden, welche Art von Schamanismus praktiziert wird und ob verschiedene spirituelle Elemente (z.B. Feng Shui, Quantenheilung, Channeling, Chakraheilung, Meditation, TCM, Reiki, Schwitzhütte) aus unterschiedlichen, außereuropäischen Kulturen (z.B. Indien, China, Nord- und Südamerika) und Religionen (Buddhismus, Christentum, Daoismus, Hinduismus) zusammengeführt und als Schamanismus plakatiert und verkauft werden. Falls ja, so ist diese Person zu 99,9% ein Plastik-Schamane, wenn sie sich selbst als Schamane betitelt.

2) Bei der Selbstdarstellung sollte auf vorhandene Erfahrungen und den schamanischen Einweihungsweg und den bisherigen lebenslauf geachtet werden. Wie ist die Person auf den Schamanismus aufmerksam geworden? Jemand, der mit „schamanischen Ausbildungen“ und Zertifikaten nur so um sich wirft, als auch Jemand der keine schamanische Initiaion hatte (Der Erstkontakt zum Krafttier ist keine Einweihung zum Schamanen!) ist ebenfalls zu 99,9% ein Plastik-Schamane, wenn er oder sie sich als Schamane betitelt. Ein Neo-Schamane aus der Esoterik-Branche wird sich auch niemals kritsch über den esoterischen Trend oder Neo-Schamanismus äußern und nicht selten davon überzeugt sein, Schamanismus sei eine Arte Reiki- oder Magiesystem, das jeder erlernen kann.

Hinweis: Mitunter stimmen die obigen Indizien auch auf Personen zu, die sich nicht Schamane, sondern schamanisch Praktizierende nennen. Jedoch ist auch hier Vorsicht geboten, weil sich hinter diesem Begriff erst recht schamanische Esoteriker verstecken. Sie machen keinen Hehl aus ihrer breiten Angebotspalette und haben ein großes esoterisches Repertoires an Heilmethoden.

Ob Plastik-Schamane oder schamanisch Praktizierender – die Bezeichung wird zum eigenen Vorteil missbraucht, um auch auf der Schamanismus-Welle reiten zu können. Jene Menschen könnten sich genauso gut spirituelle Heiler, Reiki-Meister oder Meditationslehrer nennen – nur sind diese Bezeichnungen einfach schon abgenutzt, nicht wirklich schamanisch oder nicht exotisch genug und damit kein Kundenmagnet mehr.