Mutter Erde

In vielen Naturreligionen findet sich der Glaube an eine lebendige Erde wieder, aus der alles Leben geboren wurde und in deren Hände man nach dem Leben wieder zurückkehrt. Mutter Erde, Erdmutter und Gaia bezeichnen Viele die weibliche Gottheit in Form des Planeten Erde. Sie bringt alles Leben hervor, ernährt und beschützt es, nimmt aber auch alles Leben nach dem Tod in wieder in ihren Schoß auf. Anders ausgedrückt: Von der Erde sind wir genommen, und zur Erde kehren wir zurück.

Die Erde ist unsere Mutter, sie trägt und nährt uns. Was wir in sie hineinlegen, gibt sie uns zurück.

Das Gespür für den Kreislauf der Natur und seine Anfälligkeit ist jedoch den meisten Menschen im Laufe der Zeit leider verloren gegangen. Umso wichtiger ist es, dass die Menschen wieder lernen, der Erde mit Ehrfurcht und Respekt entgegen zu treten und sie wie eine Mutter zu behandeln.

Wo immer der Weiße Mann die Erde berührt hat, ist sie wund.

Viel zu viele Menschen benehmen sich wie Fremde, die in der Nacht kommen und dann von der Erde nehmen was immer sie brauchen. Solche Menschen stehlen die Erde von ihren Kindern und kümmern sich nicht im Geringsten darum. Solche Menschen behandeln ihre Mutter, die Erde, und ihren Bruder, den Himmel, wie Dinge zum Kaufen und Plündern, zum Verkaufen wie Schafe oder glänzende Perlen. Wir gehen mit dieser Welt so um, als ob wir eine zweite im Kofferraum hätten. Wenn sich die Menschen nicht ändern, wird der Hunger Jener die Erde verschlingen und nichts zurücklassen als eine Wüste. Behandelt man etwa so seine Mutter?

Die Namen der Erde

 Man findet die lebendige Erde jedoch nicht nur als Mutter Erde bei den Ureinwohnern Nordamerikas wieder, sondern auch als Pachamama bei den südamerikanischen Inka, sowie als Fjörgyn in der nordischen Mythologie und als Gaia in der griechischen Mythologie.

Mutter ErdeDu befiehlst mir, die Erde zu pflügen. Soll ich ein Messer nehmen und den Busen meiner Mutter zerschneiden? Du befiehlst mir, nach Steinen zu graben. Soll ich unter ihrer Haut nach den Knochen graben? Du befiehlst mir, das Gras zu schneiden, Heu zu machen, es zu verkaufen und reich wie der Weiße Mann zu werden? Aber kann ich es wagen, die Haare meiner Mutter abzuschneiden? (Smohalla, Wanagum – zitiert nach JEIER 1985, S. 42)

Mutter Erde – Stein im Medizinrad

Da die Erde alles Leben gebärt und es ohne sie kein Leben auf der Erde gäbe, gebührt ihr – und alles, was auf ihr lebt – der 2. Stein im Medizinrad. Wir müssen uns wieder daran erinnern, dass wir alle aus einer Familie stammen und aufhören uns gegenseitig wie Feinde zu bekämpfen. Alles was lebt, ist miteinander verbunden und wirkt sich aufeinander aus. Schaden wir der Erde, dann schaden wir uns selbst, schaden wir uns selbst, dann schaden wir damit auch der Erde. Der 2. Stein im Medizinrad hilft uns, uns wieder an die Zeit zu erinnern, wo Mensch und Tier im Einklang zusammen lebten und der Mensch noch nicht von den tödlichen Krankheiten Arroganz, Gier, Neid oder Macht befallen war.