Hüter des Geistes

Indigene Völker und Schamanen wussten nicht nur um die Jahreszeiten und ihre innenwohnenden Kräfte, sondern erkannten auch Ähnlichkeiten zwischen den Naturkräften, die in einer bestimmten Jahreszeit vorherrschten und den Menschen, die in dieser Jahreszeit geboren wurden. Jede der vier Himmelsrichtungen steht für eine Jahreszeit und birgt besonderes Wissen, dass es zu erlernen gilt. Die Hüter des Geistes repräsentieren jeder für sich das entsprechende Wissen ihrer Himmelsrichtung und helfen den Menschen dabei, die Qualitäten der jeweiligen Himmelsrichtung zu erfahren. Weiterhin hat jeder Hüter des Geistes im Medizinrad die Aufgabe, seinen Wind immer wieder zur Erde zu führen. Ein jeder der Hüter des Geistes beeinflusst dafür drei Monde und die Menschen dieser Monde teilen die Eigenschaften, die jede Himmelsrichtung ihnen verleiht. Diese Eigenschaften können ihnen helfen, sich der Natur und den Kräften des Universums noch weiter zu öffnen.

Waboose bringt uns im Winter den kalten Wind aus dem Norden.
Es ist ein reinigender Wind, der uns uns dazu auffordert, unnötigen Ballast abzuwerfen und neue Kräfte zu sammeln.

Wabun umhüllt uns mit dem Ostwind des Frühlings.
Wir gewinnen neue Kraft und sind jetzt besonders aufnahmefähig für Weisheit und Wissen. Es ist eine Zeit des Lehrens und Lernens.

Shawnodese erwärmt uns im Sommer mit dem Wind des Südens.
Wir sind voller Tatendrang und Gefühle, welche diesen Jahresabschnitt besonders beeinflussen. Es ist Zeit seinen Traum zu leben.

Mudjekeewis erinnert uns mit seinem kühlem Westwind an die eigenen Stärken und Schwächen. Es ist Zeit aus seinen Fehlern zu lernen und seine Persönlichkeit in die Welt zu tragen. Die Zeit für unsere Ernte ist gekommen.

Legende der Hüter

Eine indianische Geschichte besagt, dass einst die vier mächtigsten Tiere (Büffel, Adler, Kojote, Bär) ein Auseinandersetzung hatten, bei der es darum ging, der Häuptling über alle anderen Tiere zu sein. Bisher war es der Bär, doch die anderen Herausforderer erzwangen eine regelrechte Neuwahl. Der Büffel sagte von sich, dass er das stärkste und großzügigste Tier sein und deshalb den Posten des Häuptlings verdiene, während der Adler lautstark verkündete, dass er wegen seines Weitblicks und seiner Weisheit ein besserer Häuptlig sei. Der Kojote aber meinte, er wäre das klügste Tier und ein guter Lehrer und genau deshalb müsse er der neue Häuptling sein. Der Bär sagte von sich abschließend, dass er respektvoll, stark und sanftmütig sei und deshalb der Häuptling bleiben sollte. Doch die Tiere konnten sich nicht einig werden und wären nicht die vier Winde aus allen Richtungen gekommen, würde der Rat der Tiere immernoch debattieren. Und so halfen Mudjekeewis, Waboose, Wabun und Shawnodese den Tieren das Gesetz der Einheit hinter sich zu lassen und jedem der vier Tiere eine Richtung im Medizinrad zuzuordnen. So können die verschiedenen Kräfte am Besten eingesetzt werden.